Ähnlichkeit Mensch/Hund: Was ist dran?

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Ist an dem Mythos tatsächlich etwas dran, dass wir Menschen nach einer gewissen Zeit des gemeinsamen Zusammenlebens unseren Hunden optisch gesehen immer ähnlicher werden? Oder wird in diese These von uns Menschen viel zu viel hineininterpretiert?

Wissenschaftlich belegen lässt sich das natürlich nicht. Aber ganz so ungewöhnlich seien die optischen Ähnlichkeiten nicht, sind doch Hunde oftmals die Spiegel von uns selbst, meint Buchautor José Arce. Der Mensch-Hund-Therapeut aus Mallorca hat nahezu täglich mit verschiedenen Hundehaltern zu tun und weiß, dass sie sich ihren Vierbeiner größtenteils nach ihren persönlichen Wünschen und Möglichkeiten aussuchen. Dabei spiele beim Menschen das optische Gefallen des Hundes eine sehr große Rolle. »Solange der Mensch die Natur des Hundes aber dabei respektiert, finde ich daran auch nichts Schlimmes. Auch modischer Partnerlook ist völlig okay, solange es dabei nicht übertrieben wird. Das ist doch ähnlich wie bei Vater und Sohn oder Mutter und Tochter, die im gleichen Look zusammen unterwegs sind und so zeigen: Wir gehören zusammen.«, so José Arce.

José Arce kann viele weitere Beispiele nennen. So kenne er viele sportliche Menschen, die sich passend zu sich selbst auch einen sportlichen Hund ausgesucht haben. Oder Menschen, die eher Gemütlichkeit ausstrahlen, würden eher Hunde mögen, die auch einen etwas kräftigeren Körper haben. »Ich kenne auch Menschen, die besonders schönes langes Haar haben und die es genießen, einen Hund zu haben, der auch eine besondere Haarpflege benötigt.«

Und umso länger man zusammenlebe, werde sich, wie in menschlichen Beziehungen auch, irgendwie (fast) alles immer ähnlicher. Denn die Umwelt forme, nicht nur erziehungs- sondern auch verhaltensmäßig, Mensch und Hund gleichermaßen. Meist auch optisch. Denn egal für welchen Hund man sich entscheide oder welche Erwartungen man an den Hund habe, der Hund passe sich naturgemäß unserer Persönlichkeit an, erkenne unsere Stärken und Schwächen und benehme sich dann auch dementsprechend. Und wonach sucht José Arce seine Hunde aus? »Ich habe eine sehr enge Verbindung zu allen meinen Hunden. Aber meine Hunde sind alle verschieden.«

»Dadurch, dass ich sie fast alle gerettet habe, ging es nie darum eine optische oder charakterliche Entscheidung zu treffen. Das Interessante ist aber, dass obwohl meine Hunde alle vom Aussehen sehr verschieden sind und jeder eine andere Persönlichkeit hat, ich mich in allen Hunden reflektiere. Aber ehrlich gesagt neige ich schon seit meiner Kindheit dazu, schwarze, kurzhaarige, sportliche Hunde zu bevorzugen.«, so José Arce.

Optische Ähnlichkeiten aber nun hin oder her – eines möchte der Mensch-Hund- Therapeut allen Hundehaltern mit auf den Weg geben:
»Ein Hund ist und bleibt ein Lebewesen, für das wir die Verantwortung übernommen haben. Er hat, genau wie wir Gefühle, die ein Mensch nicht enttäuschen darf. Bevor wir uns also dazu entscheiden einen Hund bei uns aufzunehmen, sollten wir uns genau überlegen, ob wir dazu in der Lage sind diesen Hund sein Leben lang zu begleiten, für ihn zu sorgen und ihm ein artgerechtes Leben ermöglichen können. Ganz nach dem Motto: Erkenne, respektiere und liebe deinen Hund! Erst dann hat Mensch (s)einen Hund verdient. Eine innere Verbindung, die man auch ohne große optische Ähnlichkeiten äußerlich erkennen wird.«

WUFF hat sich (mit einem Augenzwinkern) auf die Suche nach verschiedenen Menschen-Hunde-Teams gemacht, die von sich selbst behaupten oder von Außenstehenden gesagt bekommen, ihren Hunden ähnlich(er) geworden zu sein. Und seien es auch nur die an das jeweilige Hundefell angepasste Haarfarbe der Hundehalter, spezielle Gesichtszüge, die zueinander passende Körpergröße oder Ähnlichkeiten in dem jeweiligen Frisurentyp von Menschen und Hunden.

Pdf zu diesem Artikel: aehnlichkeit

 

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