DIE Nr.8 aus St.Pölten

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Eigentlich hab ich drei Mischlings-Champions. Heute möchte ich Euch aber meine „Gina“ vorstellen. Alles begann mit „Willi“, meinem Schäfer-Jagdhund-Mischling, der mit einem kleinen Kater aufgewachsen ist. Als das Kätzchen an FIP starb, war der Hund so einsam und unglücklich, dass ich beschloss, aus dem Tierheim einen Zweithund zu holen. Im St. Pöltner Tierheim brachte man mir den Hund Nr. 8a, einen Labradormischling. Wahrscheinlich ist ihr Vater ein Beagle, denn Gina, wie wir sie nannten, sieht fast wie ein Langhaarbeagle aus. Sie ist ziemlich eigenwillig und wäre ein toller Jäger, wenn sie die Möglichkeit hätte. Und vom Labrador hat sie ihre Hundesprache – mit ihrem Winseln erreicht sie fast alles, was sie durchsetzen möchte.

Erste Begegnung beider Hunde
So fuhr ich also mit einem Hund heim, der noch nie Auto gefahren ist und lautstark seine Angst hinausschrie. Zu Hause versuchte ich sacht, die beiden Hunde zusammenzuführen. Zuerst beschnupperten sie sich und dann begann eine wilde Jagd. Es stürzten Sessel um und Teppiche rutschten. Die beiden wirbelten durch die Wohnung, bellten und alles flog durcheinander. Ich saß in einem Winkerl und dachte, dass ich den Hund am besten wieder zurückbringen sollte. Nach etwa einer Stunde legte sich Willi erschöpft in sein großes Hundebett und Gina kuschelte sich an ihn und beide schliefen friedlich ein. So hatten sie offensichtlich ihre Rangordnung festgelegt und für beide begann ein herrliches gemeinsames Hundeleben mit Spielen im Garten, Spaziergängen und Hundeschule.

Bekam Anfälle
Leider bekam Gina nach der zweiten Läufigkeit epileptische Anfälle, was mich sehr traurig machte, denn ich hatte dadurch schon einen Hund verloren. Gottlob gibt es Tierärzte, sodass auch Hunde – richtig „eingestellt“- mit dieser Krankheit leben können. Gina ist eine besonders lebhafte, zu allen Späßen aufgelegte Hündin. Der gutmütige Willi hatte sich bald ihrem Führernaturell zu beugen. Nur wenn es ihm gar zu bunt wird, zeigt er ihr die Grenzen und knurrt. Dann leckt sie ihm das Maul und alles ist wieder gut. Gina kann unermüdlich Spielsachen apportieren, bringt Patschen ans Bett und liebt Kinder sehr. So war sie auch schon einmal mit einer Schulklasse auf Landschulwoche und oft nehme ich sie in den Unterricht mit.

Aus zwei werden drei
Nach drei Jahren nahmen wir auch Senta, eine Deutsch-Kurzhaar-Mischlingshündin auf. Sie war ein „Notfall“ und sollte solange bei uns bleiben, bis ein guter Platz für sie gefunden war. Als sie aber begeistert von unseren beiden Hunden angenommen wurde und sich bei uns recht wohlfühlte, gab ich sie nicht mehr her. Es war interessant, wie schnell der verängstigte Problemhund im Rudel aufblühte und wie Gina die Erziehung übernahm.

Fitnesstraining
Spaziergänge mit drei Hunden an der Leine sind ein richtiges Fitnesstraining. Ich bin stolz darauf, dass ich mit all meinen Hunden Grundausbildungskurse gemacht habe. Willi hat die BGH 2 geschafft, Senta die BGH 1 und für Gina riet der Tierarzt, ihr den Prüfungsstress zu ersparen. Ich kann meine Hunde auch frei laufen lassen, wo keine Wildspuren sind und sie kommen brav zurück, wenn ich sie rufe. Auch mit anderen Hunden gibt es keine Probleme. Als wir im Hundeklub einmal darüber sprachen, dass sich meine drei Hunde so gut verstehen, meinte die Trainerin: „Du könntest zehn Hunde haben – die würden sich vertragen.“ Das hat mich sehr gefreut. Allerdings sind meine Hunde kastriert.

Wahre Freunde
Für mich sind meine Hunde auch richtige Freunde, die immer für mich da sind, – die mich aufmuntern, wenn ich gestresst oder traurig bin und auf die ich mich immer wieder freue, wenn ich heimkomm’ – das bekommt auch die ganze Nachbarschaft mit – so lautstark werde ich begrüßt.
Dieses Hundeglück teile ich auch gern. Ich nehme Gina mit ins Pflegeheim, wenn ich dort Singstunden halte. Die alten Menschen freuen sich immer sehr über den vierbeinigen Besuch. Gina geht ihre Runde, begrüßt schwanzwedelnd jeden, der sie mag. Sie hat ein gutes Gespür dafür, bei wem sie willkommen ist. Manchen Tierfreunden leckt sie Gesicht und Hände, lässt sich streicheln und so wild und lustig sie oft ist, so sacht geht sie mit den alten Leuten um. Wenn es ihr manchmal nicht gut geht und ich sie nicht mitnehmen kann, fehlt sie richtig in der Runde.
Ich hoffe, dass ich mit „meinem Rudel“ noch viele schöne Jahre erleben darf und dass Gina, unser „kleiner Boss“, mich noch lang glücklich macht. Natürlich könnte ich noch viele Seiten über meine Hunde schreiben – aber die Fotos sagen auch noch eine Menge aus!

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