Der ganz normale Wahn, oder eher Schildbürgerstreich?

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Sammy_joe

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Seit Tagen kursiert auf Facebook folgendes Kita verbietet Indianerkostüme. Eben berichtete ZDF darüber.

Focus schreibt dazu
[FONT=&quot]Auch in der Narrenzeit ist nicht alles erlaubt. Zum Karneval ist im Rheinland längst eine Debatte über politisch korrekte Kostüme entbrannt – und die schwappt jetzt auch nach Hamburg. In einer Elbkinder-Kita sind zum Fasching unter anderem Indianer-Kostüme verboten worden.[/FONT]
[FONT=&quot]Nein, das ist kein Witz, sondern wirklich wahr. Die Faschings-Feier in der Kita Eulenstraße (Ottensen) fand am Montag ohne Kostüm-Klassiker statt. „Ich möchte Sie bitten, gemeinsam mit Ihren Kindern bei der Auswahl des Kostüms darauf zu achten, dass durch selbiges keine Stereotype bedient werden“, hatte die Kita den Eltern im Vorfeld schriftlich mitgeteilt.
Heißt: Es sollen keine Vorurteile bedient werden. Dabei gehe es insbesondere um Faktoren wie Geschlecht, Hautfarbe und Kultur. So waren explizit auch Scheich-Verkleidungen verboten.

[h=2]Fachartikel: Indianer gibt es nicht[/h]„Wir achten im Kitaalltag sehr auf eine kultursensible, diskriminierungsfreie und vorurteilsbewusste Erziehung“, heißt es in dem Schreiben. Das Faschingsfest solle dabei keine Ausnahme sein. Zur ausführlichen Begründung verweist die Kita auf einen Fachartikel von „Kids aktuell“.

Demnach habe es Indianer als solche nie gegeben. „Der Begriff wurde im Zuge der Kolonialisierung Nord- und Südamerikas der damaligen Bevölkerung aufgezwungen und steht somit in Zusammenhang mit der brutalen Vernichtung großer Teile dieser Personengruppe“, heißt es im Beitrag.
Damals wie heute würde „die so benannten Gruppen und Stämme eine Vielzahl unterschiedlicher Bräuche, Sprachen, Trachten und alltäglicher Handlungen“ kennzeichnen. „Sie mit einem Überbegriff zu benennen, ergibt so viel Sinn, wie sich als ,Europäer (https://www.focus.de/orte/europa/)‘ zu verkleiden und ein Kostüm mit Dirndl (https://www.focus.de/thema/oktoberfest/), Holzschuhen und Baskenmütze auszudenken“, steht in dem Artikel, der vom Familienministerium herausgegeben wurde. Federschmuck und Gesichtsbemalung sei schlicht „respektlos“.
[h=2]Mädchen als Piratinnen, Jungs als Meerjungmänner – das ist super[/h]Auch dass sich Mädchen als Prinzessin und Jungs als Piraten verkleiden wird kritisiert. Mädchen als Piratinnen und Jungs als Meerjungmänner finden die Autoren dagegen super – weil nicht „geschlechtsstereotyp“. Generell empfehlen sie Fabelwesen, Tiere etc. als „diskriminierungssensible Alternative“.
Nach MOPO-Informationen verzichtet aus gleichen Gründen eine andere Kita in Hamburg (https://www.focus.de/regional/hamburg/)seit vergangenem Jahr komplett auf Kostüme. Stattdessen sollen die Kinder weiße T-Shirts mitbringen, die dann in der Kita bemalt werden. Nicht allen Eltern gefällt das – genauso wie in der Eulenstraße. Was sagt der Träger dort zur Faschings-Vorgabe?
„Einen sensiblen Umgang mit Stereotypen erwarten wir von allen unseren Kitas; wie sie das an Fasching (https://www.focus.de/thema/karneval/)einbeziehen, ist aber doch sehr unterschiedlich“, sagt Elbkinder-Sprecherin Katrin Geyer. Letztlich gehe es darum zu verhindern, dass Stereotype gewählt werden, die auf Rasse oder Zugehörigkeit zu einer ethnischen oder anderen Minderheit Bezug nehmen sowie zusätzlich negativ behaftet sind und damit für Teile der Eltern verletzend sein könnten.
[h=2]Es gibt auch Eltern, die die Vorgaben gut finden[/h]„Wenn man an früher durchaus übliche Verkleidungen als Afrikaner mit Baströckchen und Bananen als Kopfschmuck denkt, kann man die größere Vorsicht unserer Kitas sehr gut nachvollziehen“, so Geyer. Viele Eltern hätten sich für das sensible Verhalten bedankt.
Vom Karneval dürfe man zu Recht mehr Sensibilität einfordern, sagt auch der Kabarettist Fatih Çevikkollu, der sich in seinen Programmen häufig mit Integration befasst. Das Indianerkostüm hält er dennoch für in Ordnung, aber unkreativ. „Wenn jemand als Zahnpastatube geht – so etwas finde ich super“, sagt er.
[h=2]Kommentar: Nicht noch mehr Verbote![/h]Es ist ja richtig: Auf die Gefühle von Minderheiten soll man Rücksicht nehmen. Aber welchem amerikanischen Ureinwohner tut es weh, wenn ein Kind in Ottensen mit Federschmuck Fasching feiert?
Im Denken und Empfinden von Kita-Kindern geht’s beim Verkleiden nicht um Diskriminierung, Vorurteile und Klischees. Es geht um Bewunderung, Fantasie und Rollenspiele. Ist es sinnvoll, diesen kindlichen Spieltrieb in diesem Ausmaß mit dem Regelwerk von „politisch korrekten Erziehern“ einzuschränken?
Es gehe darum, nachzudenken, welche Botschaften auch bei Fasching an Kinder weitergegeben werden, heißt es. Wie wär’s mit der hier: Lasst die Kinder Spaß haben!

https://www.focus.de/familie/hamburg-politisch-korrekter-fasching-hamburger-kita-verbietet-indianer-kostueme_id_10408378.html
[/FONT]
 
Mutig ist, wer mit dem Diesel nach Hamburg fährt und im Veganerrestaurant im Indianerkostüm ein Zigeunerschnitzel bestellt :D:D:D
 
„Die Aufführungen der Karl-May-Spiele sind seit Jahrzehnten ein Plädoyer für die Indianer, aber auch für Frieden, Freundschaft und das harmonische Miteinander von Kulturen und Religionen“, sagt Ute Thienel, Geschäftsführerin der Karl-May-Spiele, den „Lübecker Nachrichten“. Symbolisiert werde all das durch Winnetou, der für diese Werte eintrete und am Ende dem Guten, Seite an Seite mit seinem weißen Blutsbruder Old Shatterhand, zum Sieg verhelfe.

Kinder könnten in Kostümen spielerisch üben, wie man „Gräben zwischen Kulturen überwindet und Brücken zueinander baut“. Durch die Kostüme bleibe zudem das Schicksal der Indianer auch heutzutage präsent. Wer sich zu Fasching kostümiere, verkleide sich meist als jemand, der er gern sein würde. „Gibt es etwas Schöneres, als dass sich Kinder für eine Minderheit einsetzen?“

http://www.haz.de/Nachrichten/Panorama/Uebersicht/Indianerkostueme-unerwuenscht-So-reagieren-die-Karl-May-Spiele-auf-die-Debatte
 
Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen, warum auf einmal Verkleidungen als Piraten, Prinzessinnen, Zigeuner, Indianer und was es da noch alles gibt, so kritisiert werden... wer wird denn da angeblich diskriminiert?

Es gibt Menschen, die laufen zu Fasching als Affen, Scheich, Mönch oder Nonnen verkleidet rum... Darüber hat sich doch bisher auch keiner aufgeregt... wird ja echt immer bekloppter mit unserer Gesellschaft...
 
Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen, warum auf einmal Verkleidungen als Piraten, Prinzessinnen, Zigeuner, Indianer und was es da noch alles gibt, so kritisiert werden... wer wird denn da angeblich diskriminiert?

Es gibt Menschen, die laufen zu Fasching als Affen, Scheich, Mönch oder Nonnen verkleidet rum... Darüber hat sich doch bisher auch keiner aufgeregt... wird ja echt immer bekloppter mit unserer Gesellschaft...

Caro, nicht nur du hast deine Probleme damit.

Der Satz ist absolut richtig.

Zitat
„Die Aufführungen der Karl-May-Spiele sind seit Jahrzehnten ein Plädoyer für die Indianer, aber auch für Frieden, Freundschaft und das harmonische Miteinander von Kulturen und Religionen“, sagt Ute Thienel, Geschäftsführerin der Karl-May-Spiele.

Darum auch mein Post,
Mutig ist, wer mit dem Diesel nach Hamburg fährt und im Veganerrestaurant im Indianerkostüm ein Zigeunerschnitzel bestellt.

Man kann es nur noch mit Humor ertragen
 
Welche der über 500 indigenen Völker sind denn laut deiner Deklaration "die Indianer"?

Ich dachte es geht um das Kostüm, zumindest bis jetzt.

Diskutiere das einmal mit einem 6-jährigen Kind

Das 6 jährige Kind bekommt nun aber gerade beigebracht dass Indianerkostüme diskriminierend sind....

Ich würde es Galgenhumor nennen... ;)

so sagte schon Max Haushofer:

"Eine besondere Art von Humor ist der Galgenhumor, der den allerschlimmsten Situationen noch eine spaßhafte Seite abgewinnt"…

Ok, daran habe ich nicht gedacht.
 
Weltweit gibt es schätzungsweise 370 Millionen Indigene, die etwa 5.000 verschiedene Völker bilden.... welche 500 meinst du?

:eek:

Ich gebe zu, ich kenne nicht alle Indigene, darum geht es aber nicht, sondern um das FASCHINGSKOSTÜM. Es wird keine spezielle Gruppe benannt die von den Faschingskostümen Diskriminiert sein sollen. Vermutlich weiß die Verantwortliche selber gar nicht was sie tut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Handvoll Rasierpinsel (gerne auch bunt eingefärbt) auf einen alten Hut kleben, eine Lederhose, mit ein paar Kissen ausstopfen, eine Schnapsnase, ein wenig jodeln (oder was man halt dafür hält) - und schon ist er fertig: der Österreicher.

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Nur um nicht missverstanden zu werden: Ich bin grundsätzlich für gemäßigten Sprachgebrauch in politischen Fragen, da die Erfahrung zeigt, dass aus Worten schnell Taten werden. Aber was die in der Faschingskostümfrage von sich geben, ist jenseits von Gut und Böse. Fällt in die Kategorie "Mohr im Hemd" ect.
 
https://www.youtube.com/watch?v=tfw3Fl7O538

https://www.youtube.com/watch?v=ZhoEQvkAdDk

Herrlich

Nur um nicht missverstanden zu werden: Ich bin grundsätzlich für gemäßigten Sprachgebrauch in politischen Fragen, da die Erfahrung zeigt, dass aus Worten schnell Taten werden. Aber was die in der Faschingskostümfrage von sich geben, ist jenseits von Gut und Böse. Fällt in die Kategorie "Mohr im Hemd" ect.

Darum geht es ja auch. Um die lächerliche Begründung des Faschingskostüms.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, Der Schuh des Manitu, war der letzte deutsche Indianerfilm. In Bad Segeberg gibt es seit vielen, vielen Jahren die Karl May Spiele.

Mit den Eltern des Kindergartens kann was nicht stimmen. Wehrend sie selber mal als Indianer verkleidet waren, wird es jetzt zur Diskriminierung von Minderheiten erklärt.

Ich bin damit aufgewachsen. Einen anderen Begriff wie Negerküsse gab es nicht und ich habe mir auch schon mal ein Zigeunerschnitzel bestellt. Ich käme nie auf die Idee dahinter eine Diskriminierung zu vermuten, weil es nie eine gab, zumindest kann ich dahinter immer noch keine erkennen.

Und nein, ich lasse mich nicht umerziehen, das hatten wir schon einmal.
 
Nur um nicht missverstanden zu werden: Ich bin grundsätzlich für gemäßigten Sprachgebrauch in politischen Fragen, da die Erfahrung zeigt, dass aus Worten schnell Taten werden. Aber was die in der Faschingskostümfrage von sich geben, ist jenseits von Gut und Böse. Fällt in die Kategorie "Mohr im Hemd" ect.
Einerseits stimme ich zu, dass gerade zu Zeiten der "verkehrten Welt", der Enttabuisierung, der Ventilfunktion, die der Fasching ja auch einmal sein sollte, Verbote oder auch nur Tabuisierungen fehl am Platz sind.

Andererseits triebe es wohl so manchen Bürgerinnen, die sich jetzt an der political correctness stoßen, wohl die Schamesröte ins Gesicht, böte man ihnen eine Fäkal-Zote aus den Anfängen der Fasnacht-Spiele dar.

So wie mir auch, käme ich in die Verlegenheit einem Gast aus - sagen wir dem Senegal - die traditionsreiche Wiener Mehlspeise "Mohr im Hemd" anbieten zu müssen.

Mir ist einfach nicht nachvollziehbar warum Menschen so sehr an Bezeichnungen hängen, wo ihnen ja niemand das Ding an sich wegnehmen möchte. Das schmeckt doch, sofern man die Zutaten nicht ändert, ohnedies wie eh und je (naja, zumindest solange man das Teil nicht "Hundstrümmerl im Schnee" nennt, was der Optik freilich näher käme als die bisherige Bezeichnung.

"Weib" war auch mal ein neutrales Wort, ist aber ganz ohne vorangestelltes "Wasch-" oder "hysterisches" zum Pejorativum abgesunken. Das passiert mit anderen Begriffen halt auch.

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Andererseits triebe es wohl so manchen Bürgerinnen, die sich jetzt an der political correctness stoßen, wohl die Schamesröte ins Gesicht, böte man ihnen eine Fäkal-Zote aus den Anfängen der Fasnacht-Spiele dar.

So wie mir auch, käme ich in die Verlegenheit einem Gast aus - sagen wir dem Senegal - die traditionsreiche Wiener Mehlspeise "Mohr im Hemd" anbieten zu müssen.

Einem Gast aus Frankfurt, könntest du aber "Frankfurter Würstchen" anbieten - da treibt es einem ja die Schamesröte ins Gesicht…

Da wäre noch zu klären, was aus den Wiener- und Jägerschnitzel werden soll... und kann man "Hamburger" tatsächlich essen... ja, man kann…
Man (Frau auch) kann es auch übertreiben… ;)
 
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