Diagnose Epilepsie

Ist natürlich auch abgestuft. Ganz schlechte Momente gibt es, weniger schlechte, bessere und viel bessere. Ist auch nicht tageweise, eher stundenweise. Heißt, es kann ihm in der Früh noch relativ gut gehen, im Laufe des Tages nimmt das ab und am Abend ist er ein "Zombie-Hund".
 
Mich würde interessieren, ob du wenn du das Leben von Aaron als praktisch kaum mehr als ausgefülltes Hundeleben bezeichnest die Situation einfach nur schlecht redest oder wenn du über Freilauf bei der Ferienwohnung, Mäuse buddeln, Tricks üben, Hundefriseur etc die Situation schön redest ?


Du wirst zugeben, dass du die Fories mit diesen widersprüchlichen Schilderungen verwirrst ;)
 
Eva, es gibt Beides. Mausi-Buddeln, mit Hundemädels herumtollen, lustig dahintraben, Tricks üben -
aber auch Zombie-artiges Verhalten, Neben-sich-Sein, wie ein Uralthund dahintrotten, bzw. überhaupt stehenbleiben. Verwirrt sein (Phenobarbital wirkt leider nicht nur positiv auf's Gehirn), große Müdigkeit, Unsicherheit... all das gibt es auch.
Kommt auf den Tag darauf an, auf die Stunde. Es kann vorkommen, dass es ihm in der Früh noch bestens geht und am Abend schlecht.

Nur - solange es noch gute Stunden gibt, wo er herumtollt, wo er Freude am Leben hat - werden die schlechten Stunden in Kauf genommen. Ich jammere zwar ob der schlechten Stunden herum - aber wir müssen damit leben.

Zur Überlegung, wann mit einer Medikamentengabe (bitte, wenn der Hund keine Serienanfälle hat, würde ich es mit Pexion probieren - nicht gleich mit Phenobarbital!) beginnen sollte...

nicht zu früh und nicht zu spät. Ein Hund braucht nie eine regelmäßige Medikamentengabe, beim anderen Hund ist ein Zuwarten schlecht.
Wir haben definitiv wegen der Fehldiagnose zu lang zugewartet - nun ist er nicht mehr einstellbar und wird weiter regelmäßig Anfälle haben.
Jeder Anfall bereitet im Gehirn den Weg für weitere Anfälle vor. Dessen muss man sich bewusst sein.
Man muss aber auch dazuschreiben, dass Antiepileptika recht wohl Nebenwirkungen haben - die sich im Gehirn auswirken, die sich im Verhalten, in der Denkleistung zeigen.
 
Wie ja eh bekannt, haben wir auch einen Epi Hund daheim, er ist allerdings perfekt eingestellt, Gott sei Dank und hat dadurch ein normales Hundeleben.
Es hat gedauert bis er so gut eingestellt wurde und das war gar nicht lustig, da seine Anfälle sehr heftig und auch sehr häufig waren.

Wir haben, gemeinsam mit unserer TÄ, vorab schon abgeklärt wo bei uns Schluss ist, hätten alle Medikamente nicht angesproche und seine Anfälle wären so geblieben, dann hätten wir den Schlussstrich gezogen.
Denn dann hätte er kein Leben mehr gehabt, jeder Anfall tötet im Gehirn Zellen ab, jeder Anfall kostet enorm viel Kraft und Substanz und bei x Anfällen am Tag, wäre das definitiv kein Leben gewesen.

Mittlerweile hat er sich an Phenobarbital gewöhnt, das dauert auch seine Zeit und lebt sehr gut damit.
Er ist nicht mehr so belastbar wir vorher, kein Problem, aber sonst hat er sich nicht verändert.
Wir wissen, dass wie einen kranken Hund haben, aber gut eingestellt, kann ein Epi Hund genauso alt werden wie ein anderer Hund.

Ganz wichtig ist, einen wirklich guten TA zu haben und nicht zu spät mit den Medikamenten zu beginnen.
LG Ingrid
 
Zu Chimneys Aussage möchte ich noch etwas schreiben... sie hat eh dazugeschrieben, dass ein "normaler" Hund nicht unterzuckert...

Viele Epi-Hunde sind eben nicht "normal". Jeder Stress - und ein leerer Magen kann Stress sein - lt. meinem TA also "Unterzuckerung" (wer weiß, welche Faktoren bei einem Epi Hund bezüglich Stoffwechsel noch mitspielen?) kann einen Anfall auslösen. "Gesund" sind Epi-Hunde auch nicht. Bei vielen gibt es mehr Symptome, dass es nicht normal abläuft - hier gehören Allergien, Magen-Darmprobleme usw. dazu.

Mein Aaron erhält bis zu sieben Mal am Tag Futter. Bzw. mit Gutsis usw. dazwischen ja noch viel, viel öfter. (trotzdem ist er nicht dick)
Aber ich muss sogar oft ganz zeitig am frühen Morgen (4 Uhr, 1/2 5 Uhr) aufstehen und ihm ein Stück Banane geben, da ich schon das verdächtige Schlecken höre.

Die Magen-Darm-Probleme kriegt dir absolut JEDER erwachsene Hund, der 7x täglich gefüttert wird....:rolleyes:

Mein Tierarzt würde dir sagen: Sind Sie wahnsinnig, der ganze Organismus kommt ja niemals zur Ruhe und die Bauchspeicheldrüse dreht durch. ZWEIMAL täglich wird gefüttert und dazwischen gibts NICHTS. Auch keine Keksi, Hunde brauchen nicht dauernd mit Leckerli geschoppt werden.

Das "nüchterne" Schlecken machen meine auch - wenn die Fütterungszeit naht. Dann bilden sie natürlich Magensekrete, weils schon ans Fressen denken. Dies ist der sogenannte cephale Teil der Verdauung...
Und ich hab die ärgsten Fresssäcke, die nach Einschätzung des Tierarztes kein Sättigungsgefühl besitzen. Die sind fast immer hungrig - und je mehr ich fütterte, desto mehr organischen Stress hätten sie.

Und JA, wenn ich die normale Fütterungszeit auslasse, weil Entwurmung oder Blutbild ansteht, dann kanns schon sein, dass sie erbrechen. Weil wir haben ja gelernt, wann die Futterglocke klingelt und frei nach Herrn Pavlov laufen wir inwändig über.
(Wir freuen uns über 53 und 54 beim stocknüchternen Test auf Zucker...)

Den Teufel werd ich tun und ihnen nachts Bananenstückerl geben. Ich käme nie mehr zur Ruhe.

Vielleicht wäre deinem Hund nicht andauernd schlecht, wenn er an fixe Fütterungszeiten gewöhnt würde?
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit er öfter gefüttert wird, gibt es keine Magen-Darmprobleme mehr. Nur mehr, wenn er eben zu lange nüchtern ist oder nach einem Anfall. Seit der oftmaligen und selbstgekochten Fütterei und seit der Gabe von Antiepileptika ist die Magen-Darmproblematik eigentlich mit den oben genannten Ausnahmen (also nach einem Anfall z.B. - da kann es vorkommen, dass er speibt) Geschichte.
Auch das Bananenstück in der Früh verhindert die Nüchternspeiberei.
 
Hallo an alle,

Calemero hatte mich im letzten Beitrag noch einmal erwähnt, betr. Dosierung.

Die Anfälle sind ja nur max. 2 Minuten + ungefähr 5 Minuten Benommenheit;
zwischen 4 Tagen und einem Monat Abstand.
Danach merkt man ihr nichts mehr an.

Es gibt bei uns eine neue Entwicklung: in der letzten Woche hatte meine Hündin wieder 2 Anfälle.

Als ich im Februar vom Tierarzt zur Tierklinik gewechselt bin, wollte ich damals eigentlich schon zu einem Neurologen. Bin da aber nie angekommen, sondern wurde seither von der Notfall- Tierärztin betreut.

Als am Freitag der 2. Anfall kam, wollte ich nun keine halben Sachen mehr machen und habe die Klinik gewechselt - dieses Mal zu einer Neurologin.

Volles Programm: Ultraschall, röntgen, Blutuntersuchung und heute noch MRT und Hirnwasserentnahme. Vor der heutigen Untersuchung hatte ich die meiste Angst.
Naja, ich wollte mir aber auch nicht in einigen Monaten den Vorwurf machen, nicht alles versucht zu haben.
Da während der MRT- Narkose auch Zahnstein entfernt werden sollte, fiel
zu allem Überfluss auf, dass ein Backenzahn zerbrochen war, der dann extrahiert werden musste.

Statt erhoffter Senkung der Dosierung, muss ich nun noch 1/4 Tablette Kaliumbromid mehr geben.

Diagnose: idiopathische (ererbte) Epilepsie - mein Stammtierarzt hat dies bereits zu Beginn vor 9 Monaten festgestellt.

Nun sitz ich hier und könnte nur noch heulen.

Gruß

Hundundich - Martin
 
Na geh! Das ist besch....eiden! :( Martin, bei Kaliumbromid musst du auf's Salz aufpassen, kein Salz oder Salzhältiges geben!
Ja - komm ins Epilepsie Netzwerk! Dort findest du so viel Wissenswertes, Trost, Ansprache und gaaaaaanz viel Gleichgesinnte, Erfahrungsaustausch - sämtliche Themen, die mit Epilepsie zu tun haben.
 
Hallo Calimero,

danke für die Antwort. Außerhalb der 10 Min. Epilepsie ist sie quicklebendig.
Nun, noch von der Narkose benommen, röchelt und spuckt sie nur.

Ich wollte alles richtig machen und habe vermutlich viel falsch gemacht.

Das mit dem Salz hat mir die Neurologin heute auch gesagt - mir fällt nur ein, dass sie 1x in der Woche einen Schinkenknochen bekam (der wohl auch für den gebrochenen Zahn verantwortlich ist).
Mal ganz naiv: ist in Dosen- oder Trockenfutter auch Salz enthalten?
Auf den Etiketten ist das nicht ausgewiesen.

Gruß


Hundundich - Martin
 
du sollst deinem hund nur keine besonders salzhaltige leckereien füttern.ein normales dosenfutter oder trockenfutter ist sicher in ordnung.
wie alt ist denn dein hund?
ich versteh daß du besorgt bist und wie sehr man direkt auf den nächsten anfall wartet,mir geht es genauso,und das kann keiner nachempfinden der nie einen epileptischen hund hatte.
ich dachte früher auch was sich die leute da antun wegen ein paar anfällen die man relativ gut in den griff bekommen kann.ich dachte echt,ist ja kein weltuntergang,der hund kann steinalt werden,bekommt er halt tabletten,die tun ja nicht weh.ich habe falsch gedacht,man hat anfangs keine ruhige minute,man beobachtet den hund 24 stunden am tag,man hat einen panische angst daß wieder ein anfall kommt.
ich hab mich natürlich in allen möglichen foren registriert,aber für mich war das noch mehr stress.also geh ich nichtmehr in diese foren,mir hilft das absolut nix,ich schreibe nur hier.
 
Hallo Ingrid,

ich stehe mit knapp 9 Monaten ja noch ganz am Anfang meiner Erfahrungen.

Der größte Teil der Anfälle fand nach der Ruhephase am Morgen statt.

Die Angst ist auch bei mir mit jedem Geräusch wieder da, wobei man ihr
10 Minuten nach dem Anfall auch schon fast nichts mehr anmerkt.

Ich bin zur Zeit auch nur in 2 Foren aktiv - nun habe ich mich doch im Epiforum angemeldet und kann vielleicht von den Erfahrungen dort profitieren, da ich keine Chance auslassen möchte.

Gruß

Hundundich - Martin
 
Finde ich nicht. Ich habe dort sehr viel Wissenswertes erfahren - samt Erfahrungsaustausch. Gerade hinsichtlich Medikamentengabe gibt es dort- no na net- ganz, ganz viel Erfahrung. Auch bezüglich Ernährung, Futterzusatzstoffe (auch Algen, Taurin - was es alles nur so gibt, was hilfreich sein kann). Viel medizinische Zusammenhänge (es schreiben nicht nur Laien), Erklärungen...
Du kannst jeder Zeit eine Frage stellen und wirst sie in kürzester Zeit beantwortet bekommen.
Und last but not least... geteiltes Leid ist halbes Leid....
 
Ich war auch im Epiforum, habe es aber schnell wieder gelassen.
1. Erfährt man nichts Neues und
2. Ist es scheinbar das größte Vergnügen unsichere User noch panischer zu machen.
Ich sehe es wie faustusnight und tutnixgut!

Lass Dich nicht verrückt machen. Ich weiss, dass das am Anfang schwer ist. Das Wichtigste ist jedoch Lebensqualität für den Hund und Dich!!!!
 
brigitte,auf mich trifft das überhaupt nicht zu,der satz:geteiltes leid ist halbes leid.ich konnte noch nie trost finden wenn es anderen menschen genauso, oder schlechter geht.ich würde auch nie in eine selbsthilfegruppe gehen.
vielleicht ist das nur bei mir so,aber es hilft mir einfach nix, zu lesen wie schlecht es anderen hunden geht und wie die behandelt werden.da fühl ich mich nicht besser.wenn mir jemand etwas erzählt würde ich natürlich versuchen denjenigen zu trösten,aber diese anonymen foren bringen mir persönlich gar nix.
 
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