(Leinen)aggressive Hunde - wie gehe ich damit um?

Smarta

Anfänger Knochen
Hallo allerseits, ich bin neu hier - doch ich möchte mal was längeres sagen:

Bevor ich schlafen gehe, will ich noch einige Worte zu diesem leidigen Thema "Hundeaggression" verlieren. Weil es mich beschäftigt. Weil ich selbst schon lange auf der Suche nach Informationen im Web darüber war. Weil ich wissen wollte, wie andere Menschen damit umgehen, wenn ihr Hund an der Leine auszuckt und sich benimmt, als wäre er nicht er selbst. Und weil es zwar einige Tipps zu finden gibt, was man tun oder lassen sollte, aber nie oder sehr selten Erfahrungsberichte gibt, wie diese funktioniert haben oder wie man denn nun seinen Alltag lebt, will ich mal einen Beitrag dazu leisten.
Ich habe von Leuten gehört (einer Frau in der U-Bahn), dass sie einen Hund hat, mit dem sie nur um 4 Uhr früh spazieren gehen kann, weil dieser so derartig arg auf andere Hunde reagiert.

Ich habe mit einer Frau in einer Hundezone geredet, die eine wirkliche entzückende Golden Retriever Hündin hatte, die gerade sehr süß mit meinem Rüden spielte - die sehr leinenaggessiv ist. Ich konnte es fast nicht glauben - dieses süße "Mädel"?
Wir haben ein bisschen Erfahrungen ausgetauscht und ich fand es so schön, dass ich mit jemandem so offen und ehrlich darüber reden konnte. Ohne blöde Ratschläge, ohne Besserwisserei, ohne Du-musst-es-so-und-so-machen, ohne da-bist-du-aber-selber-dran-schuld.

Ich bin zu dem Schluss gekommen - es kann passieren. Und man hat daran wahrscheinlich nicht selber Schuld. Ein Hund kann (leinen)aggressiv werden bzw. unverträglich mit anderen Hunden. (Meiner ist nur an der Leine gestört, nicht im Freilauf).

Ich habe ein tolles Buch gelesen "Healing the aggressive dog" von Emma Parsons (im Original). Das Problem wird mit Clicker-Training angegangen und ich halte viel davon.
Sie ist eine Trainerin, die selbst die Erfahrung gemacht hat einen Hund zu haben der zur "Bestie" wird in Anwesenheit anderer Hunde. Und sie war vorher SEHR hundeerfahren. Hatte mehrere Hunde in Obedience ausgebildet und mit Ihnen Wettbewerbe gewonnen, hatte, glaube ich selbst auch Hunde gezüchtet etc.

Sie holte sich von einer Züchterin einen Golden Retriever mit dem sie viel vorhatte. Sie wollte mit ihm Obedience Turniere bestreiten und ihn zum Rettungshund ausbilden. Der Welpe wurde gut sozialisiert, bla bla bla - alles was man so machen sollte.
Mit 7 Monaten fing es an - der Hund vertrug andere Hunde nicht.
Es wurde mit der Zeit immer schlimmer - erst nur ein wenig, irgendwann zuckte der Hund so aus, hatte teilweise solche Panische Angst, dass sie nicht mehr in die Öffentlichkeit mit ihm konnte.

Im Buch kann man weiterlesen, wie sie es geschafft hat, diesen Hund wieder zur Normalität zu bringen. Doch sie sagt selbst, obwohl sie es gut im Griff haben, sogar bei Turnieren teilnehmen können - in Anwesenheit zahlreicher anderer Hunde - der Hund wird nie ein selbstbewusster, gelassener Hund sein, mit dem man spazieren gehen und in den Himmel starren kann.

Und das wird mein Hund, Rayo, auch nicht werden.

Doch ich hab' mich damit abgefunden - meine Methode damit umzugehen, werde ich kurz schildern.

Erstens und am wichtigsten - man lege sich eine dicke Haut zu. Es muss einem schnurz sein - was andere denken könnten, wie andere Leute schauen, ob sie einen wohl für doof oder unfähig halten, was das wohl für ein Hund ist usw. und so fort.

Man muss daran arbeiten - es gibt dafür eine Vielzahl an Methoden und man übe sie am Anfang am besten mit einem Trainer oder so. Hab ich auch gemacht - doch im Endeffekt muss man selber üben, je öfter desto besser - Trainer hin oder her.
Jetzt habe ich keine Trainerin mehr - und ich sollte öfter üben. Die Übungen sind kein Geheimnis, aber dieser Eintrag ist eh schon so lang, ich werd das jetzt hier nicht ausführen.

Man muss lernen (und es ist nicht einfach, und es funktioniert nicht auf Anhieb) Gelassenheit zu signalisieren. Es macht tatsächlich einen Unterschied, auch auf den Hund. Das heisst nicht, dass er deswegen plötzlich aufhören wird, aggressiv zu sein, aber es wird ihm dabei, zusammen mit den Übungen, helfen.

"Deine Anspannung überträgt sich durch die Leine auf den Hund" - ich habe diesen Spruch gehasst. Was soll das heissen? Dass ich dran Schuld bin? Dass ich ihn dazu bringe, so zu reagieren?! Der Grund, WARUM ich angespannt bin, IST ja sein bescheuertes Benehmen!! Sonst WÄR ich ja nicht angespannt!!!

Ich bin drüber hinweg. Es ist mir schnurz wurscht, wenn wir einem anderen Hund begegnen. Klar versuche ich den Abstand zwischen meinem und ihn zu vergrößern, indem ich einen Bogen gehe bzw. komplett auf die andere Straßenseite ausweiche - aber manchmal GEHT DAS EBEN NICHT. Es geht nicht in einer vollen U-Bahn, wenn man da friedlich steht und es steigt ein anderer Hund ein, es geht nicht in einer Unterführung, die insgesamt nur 4 m breit ist und ich kann nicht dauernd wie ein Bescheuerter in Zickzacklinien gehen. Nein, ich werd mich nicht davon fertig machen lassen, dass mein Hund irgend ein komisches, mir unerklärliches Problem hat.

Also, da kommt uns ein Hund entgegen und ich merk, ich werd nicht ausweichen können. Kein Problem. Ich ändere nicht meine Gangart, werde, wenn geht, nicht schneller oder langsamer. Ich nehme aber schon mal die Leine ein bisschen kürzer und achte gleichzeitig darauf, dass sie nicht in Spannung kommt (vorausgesetzt mein Hund geht noch immer halbwegs entspannt neben mir). Aber ich kürze die Leine auf so ca. 30 - 50 cm ab seinem Hals bzw. Brustgeschirr (am Halsband hat man aber alles viel besser unter Kontrolle).

Und dann geh ich meines Weges. Und manchmal läuft es super und mein Hund geht fröhlich weiter, manchmal schaut er nur ein bisschen rüber und lehnt sich gegen mich und manchmal, tja, machmal geht er auf 180 und schreit sich die Seele aus dem Leib. Aber ich kann damit umgehen. Ich scheiß mir deswegen nicht in die Hose und ich halt meine Nerven zusammen. Ich schrei ihn nicht an oder schrei' sonst wie wie ein Trottl herum. Schaut nur bescheuert und unfähig aus und meinem Hund hilft's auch nicht.
Ich kontrolliere meinen Gesichtsausdruck und versuch nicht böse, zornig, ängstlich oder sonst wie hilflos auszusehen - schaut nur noch doofer aus, als eh schon.
Manchmal schaff ich es sogar mich über den Lärm hinweg mit einer Person zu unterhalten, als sei nichts gewesen.

Ja und zwei Meter später ist das ganze vorbei und ich kann meinen Spaziergang fortsetzen.

Manchmal passiert das ganze jedoch blöder Weise öfter in einer Reihe (an manchen Tagen hat man so ein verdammtes Pech). Da ist es wirklich schwer sich zusammenzureissen.

Jedenfalls - mir hat dies Methode geholfen - zusammen mit den Übungen.
Wir haben immer öfter Erfolge - friedliches Passieren unbekannter Hunde - doch manchmal auch Rückschläge.

Aber ich werd meinen Hund deswegen nicht hassen und mich auch nicht. Denn wir können beide nichts dafür.
Ich werd weiter mein Bestes geben und es wird immer besser werden.

LG und alles Gute, allen, die damit zu kämpfen haben.
 
GEFÄLLT mir....ganz besonders die Aussage dahinter "na und - dann ist er halt so und ich LEBE damit, dass es nie perfekt sein wird"!!!
 
Was heißt, EIN gefällt mir? Hundert!

Genauso werde ich es auch machen, bzw. bin schon dabei.
Na, zuckt er halt an der Leine aus. Ohne Leine geht er eh nicht. Und wenn die Leute blöd schauen und fragen: "Kommt er denn aus dem Tierheim?" - dann sag ich, dass er schon dreimal gebissen wurde (was ja auch stimmt). Da kommt dann oft ein verständnisvolles Kopfnicken - auf jeden Fall werden die eigenen, freilaufenden Hunde abgerufen und man hat kein Gscher mehr.
 
@Smarta - nur jemand, der selbst je so einen Hund hatte, wird verstehen, was Du meinst.

Ich hatte über viele Jahre einen sehr aggressiven Hund. Und ich hab lange Jahre mit den "wunderbaren Kommentaren" meiner Umwelt gekämpft.

Oft waren die Bemerkungen der Mitmenschen schlimmer, als die Tatsache, dass mein Hund unverträglich war.

Aber ich habe zum Glück írgendwann gelernt sowohl die Bemerkungen zu irgnorieren, als auch das Verhalten meines Hundes nicht mehr so ernst und tragisch zu nehmen.
Und siehe da......über die Jahre wurde es immer besser.:)

Der Große jetzt ist superverträglich und genieße es ehrlich, dass er auch mit 7,5 Jahren herrlich verspielt ist.
Aber ich hab nie vergessen, wie es ist einen Hund zu haben, der "anders" ist.
 
@Smarta - nur jemand, der selbst je so einen Hund hatte, wird verstehen, was Du meinst.

ich kann jeden Satz nachvollziehen, weil Deikoon war ja auch super Leinenagressiv und ist auch sonst absolut unverträglich :)

wir haben sehr lange trainiert, bis wir die Leinenagressionen im Griff hatten und ein einfaches aneinander vorbeigehen stressfrei möglich war - verträglich ist er bis heute nicht, aber das macht nix - wir können damit leben.......:)
 
@Tipsy
das stimmt - ich würde es wahrscheinlich auch nicht verstehen, wenn ich nicht selbst so einen Hund hätte. Deswegen, wollte ich hier mit Menschen Erfahrungen austauschen, die selbst damit umgehen müssen. Ich glaube auch, dass man Ratschläge viel besser annehmen kann, wenn man weiß, der- oder diejenige hat das auch ausprobiert, bzw. hat auch einen Hund, der dieses "Problem" hat.

Danke für alle Kommentare!
 
Oh ja, ich kenn das .... mein JRT ist auch so ein "Kämpfer". Hab ihn vor einem Jahr von privat übernommen.

Wenn wir anderen Hunden begegnen, fängt er an zu bellen, beißt in die Leine, schüttelt sie quasi "tot" und reagiert auf gar nix mehr.

Wir handhaben das auch so, dass ich die Leine einfach (zur Sicherheit) nur ganz fest halte, ihn aber komplett ignoriere. Wir gehen gleiches Tempo, gleiche Richtung, gerade weiter.
Wenn er zerrt und schüttelt, geht er einfach so hinter mir her.
Nach 20 Metern ist alles wieder ruhig ....

Natürlich bin ich nicht glücklich darüber, aber ich hab mich damit arrangiert.

Anderen Beiträgen hab ich entnommen, dass sie mit blöden Kommentaren zu kämpfen haben ... Das hat mich sehr gewundert.
Uns hat - zum Glück - noch nie jemand angesprochen. Obwohl uns fast jeder schief anschaut :(
 
ach ja mein kleiner stinker stänkert seit einiger zeit leider auch ... allerdings nur an der leine und eher nur bei größeren hunden... ich glaub er ga**t sich ein bisschen an und macht deswegen auf starker proll...
wenn ichs früh genug entdeck dass uns ein hund entgegen kommt und es vom platz her möglich ist setz ich ihn ruhig ab und verusch seine aufmerksamkeit bei mir zu halten... fremder hund geht mit genügend abstand vorbei und gut. nichts passiert.

wenn ichs aber überseh oder es so eng ist, dass er mir sowieso aufhupfen würd ;) dann geh ich auch innerlich pfeiffend in die ferne blickend im selben tempo am anderen hund vorbei... schaut manchmal aus als würd ich ihn nachschleiffen was auch komische blicke auslöst und am liebsten würd ich jedes mal in einem erdloch versinken wenn er sich so benimmt..aber was solls, so ist das nun mal..
 
Hallo ihr Lieben!

Uns geht es ziemlich ähnlich! Wir haben vor 5 Wochen einen wunderbaren Labrador Mix aus dem Tierheim adoptiert, der irrsinnige Leinenaggressivität zeigt. Er ist der absolute Dr. Jakyll und Mister Hyde! Zu Hause ist er der aller bravste Hund, denn man sich vorstellen kann, normal an der Leine zu gehen, fällt ihm auch nicht mehr schwer (als wir ihn holten, zog er extrem von einer Richtung in die Andere). Aber wehe ein anderer Hund ist in seiner Sichtreichweite. Er beginnt loszustürmen, scheiß egal ob da ein Auto, die Straßenbahn oder andere Menschen im Weg sind. Er tickt vollkommen aus und will sofort zu diesem Hund. Mein Freund landete deswegen schonmal auf den Bauch und ich hab mir heute meinen Finger komplett in der Leine eingequetscht (fragt mich bitte nicht wie das ging!). Wenn er so losstürmt (er hat ja doch um die 40 Kilo- ich bin sehr zart und kann ihn dann nicht mehr halten) muss ich immer mitlaufen, fang dann an laut zu reden - sowie: AUS! NEIN! PFUI! Aber das hilft alles nix. Alle Hundebesitzer, auf die wir in der Art und Weise gestoßen sind, waren total freundlich, haben nichts "Böses" gesagt oder blöde Kommentare gelassen. Da bin ich sehr froh und dankbar. Denn wenn unser Hund einmal bei dem anderen Artgenossen angekommen ist, verläuft alles sehr friedlich. Schnuppern, schauen, viell. mal kurz bellen, aber nichts, was irgendeinen Hund schaden könnte.
Das interessante ist: nicht bei jedem Hund reagiert er so. Bei manchen schaut er nur, geht dann aber brav weiter. Und an der nächsten Straßenecke tickt er wieder aus. Manchmal sieht er einen Hund, bevor ich ihn wahrnehmen kann, dann reißt er mich mit. Mein Freund kann ihn besser zurückhalten, da er auch etwas stärker ist. Wir sind nun dabei, eine Trainingsmethode zu finden, die uns baldigst zu ersten Erfolgen verhilft, da ich mitlerweile fast Angst habe, mit ihm alleine rauszugehen, weil ich mich nicht nur davor fürchte, dass ihm was passiert, sondern auch mir bzw. anderen Passanten oder Verkehrsteilnehmern. Ich hoffe hier, ein paar kleine Tipps zu erhalten, die uns ein bisschen helfen, bis wir wohl oder übel einen Trainer für uns und unseren Liju gefunden haben. Und genau da liegt aber der Knackpunkt: meine Angst überträgt sich selbstverständlich auf den Hund - Hund selbst wird nervöser. Ein Teufelskreis!
Natürlich weiß ich, dass er nie alle anderen Hunde lieben wird, aber er sollte zumindest verstehen lernen (und da sind selbstverständlich wir gefragt!), dass es sich nix bringt, wutentbrannt über eine Straße zu laufen und womöglich noch irgendjemanden dabei zu verletzen.
Was ich vielleicht noch anmerken sollte: er hat eine gute Ausbildung hinter sich, er gehorcht sehr gut auf die Grundkommandos, sowie Fuß, Komm, Lauf, Bleib etc. Zu Hause hört er auf alles sehr gut. Auch wenn ich mit ihm unterwegs bin macht er ohne zu zögern Platz, Sitz oder Bleib.
Ich bin sehr froh, hier einige Leidensgenossen gefunden zu haben und hoffe auf ein paar Tipps, bzw. evt auch auf Tipps bezüglich Hundetrainer im Raum Graz!
LG und vielen Dank! T & H & Liju
 
Hallo ihr Lieben!
Was ich vielleicht noch anmerken sollte: er hat eine gute Ausbildung hinter sich, er gehorcht sehr gut auf die Grundkommandos, sowie Fuß, Komm, Lauf, Bleib etc. Zu Hause hört er auf alles sehr gut. Auch wenn ich mit ihm unterwegs bin macht er ohne zu zögern Platz, Sitz oder Bleib.
Ich bin sehr froh, hier einige Leidensgenossen gefunden zu haben und hoffe auf ein paar Tipps, bzw. evt auch auf Tipps bezüglich Hundetrainer im Raum Graz!
LG und vielen Dank! T & H & Liju

Hallo!
Das ist ja schon mal super, wenn er so gut auf die Grundkommandos ausführt. Das ist immer ein guter Tip damit anzufangen. Der Knackpunkt ist, dies Kommandos auch in Umgebung mit (sehr) großer Ablenkung durchzubringen. Das muss ein Hund langsam lernen, also die Ablenkung langsam steigern. Irgendwann sollte er es auch dann ausführen können, wenn andere Hunde da sind, die er am liebsten anfallen würde. Dadurch dass man ihm aber ein mit seinem Erstimpuls inkompatibles Verhalten abverlangt, steuert man die Situation - denn: er kann nicht gleichzeitig bellend an der Leine ziehen und auch Sitz, Platz oder sonstwas machen. Dadurch hat man dann gewonnen.

Wir haben ein "schau" trainiert. Dadurch wird das Anstarren des anderen Hundes unterbrochen, da mein Hund mir dann in die Augen schauen muss. Dadurch wird die Situation schon mal stark beruhigt. Alternativ kann man auch z.B. (was ich ein super Kommando finde) "touch" einüben. Dabei muss der Hund meine Hand mit der Nase berühren. Finden die meisten Hunde lustig. Meiner jedenfalls, macht das sehr gern. Die Hand hält man natürlich so, dass der Hund nicht zum anderen Hund schauen kann. Und dann geht man flott in eine günstige Richtung weiter.
 
ach ja mein kleiner stinker stänkert seit einiger zeit leider auch ... allerdings nur an der leine und eher nur bei größeren hunden... ich glaub er ga**t sich ein bisschen an und macht deswegen auf starker proll...

wenn ichs aber überseh oder es so eng ist, dass er mir sowieso aufhupfen würd ;) dann geh ich auch innerlich pfeiffend in die ferne blickend im selben tempo am anderen hund vorbei... schaut manchmal aus als würd ich ihn nachschleiffen was auch komische blicke auslöst und am liebsten würd ich jedes mal in einem erdloch versinken wenn er sich so benimmt..aber was solls, so ist das nun mal..

bei meinem hat das auch so angefangen und hat sich dann leider gesteigert, bis er dann sogar die kleinsten winzlinge angebellt hat.
und das mit dem im erdloch versinken muss man sich am besten ganz schnell abgewöhnen - ist viel angenehmer ohne dieses gefühl durch die welt zu wandern - und einfacher als man denkt.
 
Hallo
Mir gehts auch so ähnlich...
Ich arbeite jetzt auch draußen mit dem Klicker, seit dem ich das mache, gehts viel schneller vorran.
Sind eure Hunde eigendlich ohne Leine komplett (also sag ma mal normal^^ ) verträglich oder gibts da auch Probleme?
@CherryCat
Ich komme auch aus Graz und habe inzwischen einige Hundeschulen sowie Einzeltrainer durch.
Jetzt gehe ich in Raaba bei Claudia Vogl in den Kurs, hatte zuvor eine Einzelstunde bei ihr. Was ich sympatisch an ihr finde ist dass sie selbst einen schwierigeren Hund hat und weis wovon sie redet. (http://www.alleshund.at/sites/team.html)
Liebe Grüße
Isa
 
Hallo
Mir gehts auch so ähnlich...
Ich arbeite jetzt auch draußen mit dem Klicker, seit dem ich das mache, gehts viel schneller vorran.
Sind eure Hunde eigendlich ohne Leine komplett (also sag ma mal normal^^ ) verträglich oder gibts da auch Probleme?
@CherryCat
Ich komme auch aus Graz und habe inzwischen einige Hundeschulen sowie Einzeltrainer durch.
Jetzt gehe ich in Raaba bei Claudia Vogl in den Kurs, hatte zuvor eine Einzelstunde bei ihr. Was ich sympatisch an ihr finde ist dass sie selbst einen schwierigeren Hund hat und weis wovon sie redet. (http://www.alleshund.at/sites/team.html)
Liebe Grüße
Isa

hallo auch!
meiner ist schon fast mit allen verträglich, wenn er nicht an der leine ist. nur mit manchen rüden versteht er sich überhaupt nicht - manche "erzfeinde".

clicker find ich auch super. aber für mich beim spazieren gehen zu umständlich, hab irgendwie dann ständig alle hände voll - leine, clicker, futter... das geht sich irgendwie nie aus. also mach ich oft die grundübungen mit clicker (also als vorübung zum lernen) und wenn er es dann kapiert hat, worum es geht, lobe ich (auch beim spazierengehen) mit stimme bzw. benütze das wort "brav" als marker. das hat er schon ganz gut heraussen.
 
Hallo!
Danke Alisa, für den Tipp!
Habe schon einige Erfolgserlebnisse gehabt! Wenn wir einen Hund sehen, lass ich Liju "Sitz" machen, er darf dann natürlich schauen, "was da los ist" und er bleibt auch ganz brav sitzen. Dann drehe ich mich in eine andere Richtung und gehe einfach weiter. Er wird dann heftig gelobt, manchmal auch mit Leckerlis. Dies hat in den letzten Tagen wunderbar funktioniert. Bis heute. Wir treffen auf einen kleinen Hund, ich lass Liju sitz machen, bleib ein bisschen, dreh mich in eine andere Richtung und will in einem großem Bogen um den anderen Hund + Herrchen weggehen. Funktioniert prima - bis sich Liju doch entschließt, zu dem Hund zu stürmen - reißt mich mit, ich lande voll im "Gatsch" und muss ihn loslassen, weil ich ihn nicht mehr halten konnte. Der andere HH hat die Augen aufgerissen und schrie AUS AUS AUS!!! Als Liju bei dem anderen Hund ankam hat er kurz geschnuppert, das wars auch schon. Ich hab mich tausende Male bei dem HH entschuldigt, dieser ist unbeeindruckt weitergegangen. Ich war voller Dreck, hab Liju Platz machen lassen und hab gewartet bis er sich beruhigt hat. kurzum: nix passiert bis auf die riesige Peinlichkeit.
Die Frage ist nun: wie kann ich Liju im nachhinein zeigen, dass er sich nicht richtig Verhalten hat? Ich bin dann weitergegangen und hab ihn "ignoriert". Hab nichts zu ihm gesagt, er ist einfach neben mir hergetapst. Als wüsste er eh, was er falsch gemacht hat.
Jaja so ist das - da erfreut man sich über Lernerfolge und plötzlich ist wieder alles zu Nichte gemacht. ABER ich gebe nicht auf!
 
Hallo!

Finde ich total spannend, hier mit zu lesen.

Ich glaube, der Grundsatz, dass einem der Hund bzw. das eigene Hundmenschsein nie peinlich sein darf ist ein gaanz wichtiger ;) Selbst wenn man (noch) keine gröberen Probleme hat: wie viele Hunde machen beim Spaziergang irgendwann nur noch was sie wollen bzw. sind auch ganz verwirrt, weil Herrchen zuhause laut ruft, bei "bei Fuß" deutlich auf die Hüfte klopft oder was auch immer und plötzlich ganz andere, subtilere Signale verwendet. Am Ärgsten ist es wohl bei der Zurechweisung - einmal laut "Pfui", einmal doch lieber "ach, komm schon, Süße" weil jemand in der Nähe ist..

CherryCat, ich freu mich mit Dir über die Erfolge :) Das bekommt ihr sicher bald hin, wenn es die jetzt schon so schnell geht!
Meine Tipps wären noch: Kommandos wie "Sitz", "Platz", "Bei Fuß",.. immer aufzuheben -"Sitz" sollte heißen: "setz Dich und bleib sitzen, bis ich sage, dass Du was anderes machen darfst". Ich mach das mit "lauf".
Wenn man das nicht begrenzt ist die Aussage für den Hund sehr unklar - klar, ich soll mich hinsetzen. Aber wenn ich mich ganz kurz hinsetz und dann doch los stürm, schimpft man plötzlich, wenn Frauchen weiter geht, soll ich aber plötzlich aufstehen und weiter gehen.
Gerade für Eure "Ablenk-Übung" wäre das glaub ich hilfreich.

Das Zweite was mir so auffällt: für den Hund muss jedes Verhalten einen Sinn haben, bzw. hat es automatisch und offensichtich einen solchen, wenn er es von selbst zeigt. Jagen z.B. ist enorm selbstbelohnend.
Wenn Du nun - und das stell ich mir jetzt einfach so vor, kann auch ganz anders ablaufen, hab ja keine Ahnung - doch recht erleichtert bist, wenn Liju nach seinem Durchgehen am Ziel Hund ankommt und nur friedlich schnuppert, und Du Dich vielleicht freundlich beim anderen HH entschuldigst und so - dann ist das eine super Belohnung für Liju.
Als Anregung - ein genaues Rezept, wie Du sonst damit umgehen könntest, hab ich leider nicht ;) :(
Aber wenn Dus schaffst, dass das Ergebnis seines Davonstürmens total unbefriedigend ist (und vielleicht sogar noch, dass er auf andere Art zur gewünschten Befriedigung kommt: mit Dir, nicht vor Dir - Du solltest also mit ihm gemeinsam zu anderen Hunden gehen, damit er schnuppern darf), dann hast Dus denk ich in der Tasche.

Puh, ich hoffe, das alles macht halbwegs Sinn und bringt Dich vielleicht auf ein paar Ideen :)

Ganz liebe Grüße und weiter viel Erfolg,
Kiwi_Maja
 
@ smarta, magst dich net mal mit mir und meiner etwas kleineren windigen treffen? live schaut vieles anders aus und kylie, zwar an sich schisser, wägt aber gut ab bei leinenaggression. vor allem bei windis. bislang hatte sie immer recht.;)
 
Oh der Tread is spitze....endlich mal leute mit denen man offen drüber reden kann.

Ich hab auch 2 "leinenaggressive" Hunde zuhause.

Also bei dem einen hats wirklich von einem Tag auf den anderen angefangen......wir waren gassi....fremder Hund kam entgegen...meiner drehte komplett durch und schon hab ich einen Fehler gemacht --> war so perplex das ich ganz normal weiter gegangen bin. Tja der kleine hat sich das gemerkt und glaubte er "muss" bzw "darf" das tun. So von nun an war das praktisch täglich so, sobald er einen Hund sah is er total ausgeflippt. Nun haben wir so ziemlich alle Tricks durch und es ist schon besser geworden.

Dem 2ten sind eigentlich alle Hunde egal ausser ich geh mit beiden gleichzeitig gassi.....na hallo ballo...da gehts rund. Da hilft wirklich gar nix mehr....einer fängt an, der 2te macht mit und das Chaos ist perfekt.

Aber schämen tu ich mich deswegen nicht...mein gott...wir trainieren...üben...und machen einfach das beste draus. Und jeder der mich deswegen blöd anschaut oder anmacht, tja der bekommt mein süssestes Lächeln und ich geh weiter...

Aber ich muss auch dazu sagen, wenn ich sie von der Leine lasse sind sie die bravsten Hunde, und spielen wirklich mit jedem ob groß oder klein...hauptsachen fetzen könnens :)
 
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