Selbstständig mit Gassiservice

Labrador-Amigo

Anfänger Knochen
Hallo liebe Foren-Community :)

Ich lese hier ja immer wieder mal mit - und hab heute auch mal eine Frage zu einem Thema, das mir schon seit längerer Zeit "unter den Nägeln brennt"...

Daher würd ich gern mal eure Meinung/Ansicht (als Hundebesitzer bzw. -Kenner) dazu einholen!

Ich spiele seit einiger Zeit mit dem Gedanken, mich mit einem Gassiservice/Tagesbetreuungsdienst selbstständig zu machen - und zwar konkret in Wien (wohne selbst im 23. Bezirk, nahe der Stadtgrenze in einem Haus mit Garten).

Würde das Angebot nicht zwingend auf ganz Wien ausdehnen (da ist ja inzwischen auch die "Konkurrenz", sowohl an gewerblichen als auch an privaten Anbietern sehr hoch ;)), sondern wenn dann eher auf meine Umgebung (Wienerwaldgegend - Breitenfurt, Laab i.W., Mödling, Perchtoldsdorf, etc.).

Beweggründe dafür gibt es einige (an der Selbstständigkeit reizt mich die freie Zeiteinteilung, die Eigenständigkeit was Entscheidungen betrifft etc.) - der wohl wichtigste Grund dafür ist allerdings, dass ich mir dadurch endlich wieder ein Leben MIT Hund ermöglichen möchte!

Mein Labrador-Bub ist vor knapp 1 Jahr verstorben und seither sitz ich in einem 40h Bürojob, in dem die Mitnahme von Hunden leider kein Thema ist (bin an einer Uni). Ich merk aber, wie unglücklich mich das "hundelose" Leben auf Dauer macht...abgesehen vom Mangel an Bewegung!

Beides würde durch die Selbstständigkeit "aufgehoben" werden auch wenn eine Selbstständigkeit natürlich auch eine Menge Unsicherheiten/Arbeit bedeutet...

Grundsätzlich würde mich jetzt von euch interessieren, ob IHR als HundebesitzerInnen zB einen solchen Gassiservice (gewerblich/privat) für eure Wauzis in Anspruch nehmt bzw. ob ihr das in Anspruch nehmen würdet und wenn ja, unter welchen Bedingungen?

Mich würden einfach die "Anreize" und Wünsche meiner potentiellen Zielgruppe interessieren - und wo ließe sich das besser erheben, als in einem (österreichischen) Hundeforum!! :p

Ich freu mich also sehr über eure Meinung dazu! Bei Fragen an mich - bitte jederzeit Bescheid geben!
 
Würdest du das alleine machen wollen, oder planst du ein Netzwerk mit mehreren freien Mitarbeiterinnen, und du übernimmst die Organisation?

Im ersten Fall, stellst du dir das als Nebeneinkommen vor? Denn einen 40 Std Job als Angestellte würde man damit wohl kaum ersetzen können?
 
Danke für die Rückmeldung bzw. die Rückfragen! ;)Die ursprüngliche Idee war, das alleine zu machen (als klassisches Ein-Personen-Unternehmen)...dass damit mein jetziges Gehalt nicht abgedeckt werden kann, selbst wenn alles wahnsinnig gut läuft, ist mir allerdings klar. Da bin ich realistisch bzw. muss auch einfach für mich selbst entscheiden, was ich möchte (privat/beruflich/finanziell). Die jetzige Variante (viel Geld, wenig Zeit, kaum Bewegung und kein Hund) ist für mich persönlich jedenfalls nicht die, die ich den Rest meines Lebens wählen würde...

Das Ganze ist wie gesagt auch noch nicht in Stein gemeißelt oder bestens durchdacht - daher freu ich mich über jedes Feedback oder weitere Ideen dazu! :) Vielleicht wird durch den Austausch ja deutlich, dass zB kein Bedarf da ist...oder der Bedarf ganz woanders liegt!
 
Vielleicht ein echter 15- 20 Std Job als Angestellte inklusive Versicherung etc Plus dein Gassiservice, Gewinn ( also abzüglich aller Unkosten wie Fahrtkosten, Arbeitsgewand, Leckerli,......) nicht mehr als circa 4700 im Jahr, dann musst du dafür keine gewerbliche SV bezahlen. Steuern schon, falls du über 11.000 lohnsteuerpflichtiges Einkommen im Jahr kommst.
So könntest du mal sehen, wie es läuft und wie es dir damit geht?

Bedarf besteht im Einzugsgebiet von Großstädten sicher, in Wien gibt es schon etablierte Konkurrenten, aber ich glaube für zuverlässige Sitter ist noch immer etwas zu tun.
 
Ja, - diese halbe-halbe Variante (50% "echter" Job/50% Sitting) habe ich auch schon angedacht, vor allem ist das vermutlich in der Anfangsphase (Kundenstamm aufbauen, Marketing betreiben etc.) wohl kaum anders möglich. Ich hätte aber zB auch einiges an finanziellem Back-Up, um mich gut durch eine mitunter schleppende Anfangszeit zu bringen ;-)

Um mich darauf einzulassen, wüsste ich nur eben gerne, inwiefern die Nachfrage überhaupt da ist - nicht, dass es ein komplett zielloses Unterfangen wird! :D Ein bisschen Risiko ist ja immer dabei...

Das "Problem" ist ja auch, dass ich im Moment nicht anfangen kann, das nebenbei anzubieten (außer an Wochenenden/Feiertagen bzw unter der Woche ab 18 Uhr - was ich aktuell auch bereits mache), um grundsätzlich zu sehen, wie es um die Nachfrage steht (bzw. wie es mir selbst gefällt)!

Da wäre ein Teilzeitjob natürlich um Spuren besser, weil .) fixes Einkommen/Versicherung etc. UND dennoch .) mehr Zeit, um ein wenig "auszuprobieren".

Die Gefahr dabei ist jedoch auch, dass einem viele potentielle Kunden verloren gehen, die zB Vormittags eine Betreuung in Anspruch nehmen möchten. D.h. sofern der Teilzeitjob bis zu einem gewissen Grad nicht auf flexibel ist, werde ich den Sitter-Job erst recht nicht so "ausleben" können, als wenn ich gleich zu 100% damit einsteige.
 
Ich denke an der Nachfrage wird es schon nicht scheitern.

Problematisch wird das Einkommen und vor allem die Ausgaben. Steuern, Versicherungen, Tank, Ausstattung, etc.
Ich würde als Hundebesitzerin schon einen fairen Preis zahlen, nur wenn man die oben genannten Beispiele aufteilt, kommt man wahrscheinlich auf einen hohen Stundenlohn pro Hund, wer spielt da dann noch mit?

Ich bin Teilzeit beschäftigt, studiere und greife nebenbei zwei Familien mit der Aufgabe gute Hundeeltern zu sein - gelegentlich, aber doch - unter die Arme. Auch wenn ich es überaus genieße und es nichts Besseres gibt als mit den Hunden unterwegs zu sein und viel zu erleben.. auf Fragen wie "Warum machst du dich mit dem Hundesitten nicht selbstständig" beneine ich mit einem Lächeln ..
Mir fehlt einfach das wichtigste dazu: finanzielle Grundlagen, die im Notfall ein Leben lang meine Unterhaltskosten decken könnten.
Wenn ich in Pension bin, nehme ich dieses Projekt nochmals in Anspruch - falls ich diese jemals in einem Alter bekomme, in dem ich die Welt noch entdecken kann, ohne körperlich zu schwach zu sein.
Oder falls ich bei Euromillionen gewinnen sollte.
 
Haha jaa...danke, dass du das erwähnst - ich dachte schon, ich bin die einzige, die einen Gewinn bei Euromillionen mit der Tätigkeit als Hundesitterin in Verbindung gebracht hat! :p

Nein, also ganz im Ernst - ich denk auch, dass es gut koordiniert und geplant werden muss. Andernfalls läuft man damit schnell auf Eis und dann ist es auch zukünftig, sollte man die "echte" Arbeitswelt wieder erobern wollen, mitunter auch nicht vorteilhaft zu sagen "Ich hab eine Zeit lang als Hundesitter gearbeitet". Die Gefahr, dann nicht ernst genommen zu werden und den Wiedereinstieg zu schaffen, halte ich doch für sehr groß! :(

Umgekehrt denk ich mir, es gibt doch inzwischen reihenweise Angebote bzw. eben auch immer mehr Personen, die das auf EPU-Basis anbieten. Was mich ja wiederum zu der Annahme veranlasst hat, dass die Nachfrage hier groß ist. Ich kenne zB auch Beispiele, (leider) allerdings aus Deutschland, wo solche Services sehr gut angenommen werden. In der Regel sind die Leute dann aber auch immer mit mehreren Hunden unterwegs. Das wiederum mag nicht jede/r Hundebesitzer, d.h. bietet man sowas an (was sich finanziell wohl wieder auswirken würde), "riskiert" man eben auch, nicht alle Aufträge annehmen zu können.

Zudem wäre mein Plan ja, diesen Job mit der Haltung eines eigenen Hundes zu vereinbaren, d.h. dieser Hund wäre in der Regel dann auch beim Gassi mit dabei. ;) Dass so etwas von vornherein schon so manche Nachfrage ausschließt (oder zumindest dazu führt, dass Einzel-Gassi ein wenig teurer angeboten wird), muss einem dann auch bewusst sein.
 
Ich habe es selber mal gebraucht, als ich Vollzeit gearbeitet habe. Für mich war meine Hundesitterin schon teuer, sie kam 3 x die Woche für 2 Stunden, hat mich im Monat 250€ gekostet (10€ pro Stunde habe ich ihr bezahlt).

Aber für sie war es nur ok, weil sie es auf geringfügiger Basis gemacht hat.

Sogar wenn man es öfters schafft, 2 - 3 Hunde abzuholen und gemeinsam auszuführen, was auch nur möglich ist, wenn man mehrere Kunden in einem Gebiet hat und die Hunde kein Problem mit einer gemeinsamen Autofahrt haben, aus Sicherheitsgründen jeder in einer Box....kommt man doch so auf maximal im Durchschnitt 20€ in der Stunde, realistisch 3 - 5 solcher Partien pro Tag macht 60- 100 € Umsatz am Tag.......davon dann Unkosten (das meiste Auto), Versicherungen, Werbung, .......Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich so ein Geschäftsmodell ausgeht?
 
Also ich denke 100€ am Tag ist eh schon großzügig bemessen - das würde sich aber beispielsweise ausgehen, wenn zwei Runden (Vormittags 2h/früher Nachmittag 2h) mit jeweils 2-3 Hunden stattfinden. Wenn dann pro Hund 10 Euro/Stunde anfallen, käme man pro Tag auf 80€ (für zwei Hunde am VM und zwei Hunde am NM) bzw. 120€ (für drei Hunde am VM und drei Hunde am NM).

Ergibt also durchschnittlich 100€/Tag - sofern das an durchschnittlich 20 Tagen im Monat gemacht wird (an Wochenenden müsste das Angebot wohl adaptiert werden bzw. könnte man eben Urlaubs-/Ganztagesbetreuung ins Angebot mit aufnehmen) sind das 2.000€. Abzüglich aller Steuern/Versicherungen etc. bleiben dann viell. 1.000€ netto und ja, das ist sehr wenig zum Leben!

Sofern man aber zB von 25 Tagen/Monat ausgeht bzw. auch eine Ganztagesbetreuung hinzurechnet, käme schon um einiges mehr dabei raus. Ich denke, es würde in jedem Fall eine Kombi aus beidem sein (Gassiservice und Tagesbetreuung bzw. ganztägig).

Was die Kosten betrifft, sind diese zwar anfänglich am höchsten (Auto hab ich zB ein, aber die Anschaffung eines "passenderen", welches mehrere Hunde sicher transportieren kann, ist sicher eine Überlegung wert bzw. bis zu einem gewissen Grad notwendig). Dazu eben Ausstattung (wetterfeste Kleidung/Schuhe hab ich, da muss man eben immer wieder mal investieren), Leckerlis/Spielzeug und evtl. eine Umgestaltung des Gartens (auf komplett "hunde- bzw. ausbruchssicher") :D

Die laufenden Kosten sind aber, abgesehen vom Auto (Sprit, Versicherung, Service) und evtl. einer speziellen Versicherung, recht überschaubar, denke ich.
 
1000 netto bleiben dir da nie......vergiss nicht vor allem die KFZ Kosten! Um die 40 Cent pro km.

Auch wenn du gar keine Einkommensteuer zahlen musst, weil du nicht so viel verdienst, aber die Pflichtversicherung in der SV bleibt dir nicht erspart. Krankenstand, Urlaub= kein Umsatz. Eine Notfallvertretung brauchst du mindestens.
 
Hallihallo!

Ich war bzw bin seit drei Jahren als Haustier Betreuerin tätig und habe zusätzlich vor einem Jahr mit einer Geschäftspartnerin einen Hundesalon übernommen.

Zwei Jahre lang war ich als Einzelunternehmerin als Haustier Betreuerin tätig. Ich habe rundum Betreuung und Mittagsrunden angeboten. Die Nachfrage ist definitiv da! In Wien gibt es zwar einige Anbieter, aber es trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Angefangen beim hundegerechten Auto (Boxen, Gurte ) bis über Haftpflicht und letztendlich natürlich der Umgang mit den Hunden. Wie geht man mit nicht ganz so verträglichen Hunden um?
Wieviel Hunde nimmt man maximal auf? Wie managt man das erste Kennenlernen mit Hunden, die sich noch nicht kennen?

Wochenende, Feiertage, Ferienzeiten sind die beliebtesten Zeiten für Kunden in dieser Branche. Das muss einem bewusst sein. Ich war in drei Jahren genau eine Woche auf Urlaub. Die Zeiten, die man im Auto verbringt, darf man nicht unterschätzen. Ich habe die Hunde abgeholt und wieder nach Hause gebracht. Da gelten (für mich) keine "normalen" Arbeitszeiten. Flieger des Kunden hat Verspätung und schwupp bringt man den Hund um 22 Uhr nach Hause, weil am nächsten Tag in der Früh der nächste auf der matte steht.

Sitterhunde lässt man ungern alleine. Private Unternehmungen, die man mit einem einzelnen eigenen Hund problemlos meistert, sind mit drei, vier Hunden schwierig. Man muss also oftmals auch Freunden absagen.

Ich habe mir aus diesem Grund das zweite Standbein mit dem Hundesalon aufgebaut. Ansonsten müssten hier wirklich durchgehend im Schnitt 4 Gasthunde wohnen. Ich liebe meinen Job und ich möchte nie nie wieder was anderes machen. Aber es muss einem bewusst sein, dass man bei dieser Art von Job so gut wie nie richtig Feierabend hat und man immer rund um die Uhr erreichbar sein muss. Denn gerade in Notfällen sind Kunden furchtbar dankbar, wenn das Haustier optimal versorgt ist.

Die 50:50 Variante mit Teilzeit Büro und Teilzeit selbstständig hab ich ganz schnell wieder verworfen. Sobald man einen gewissen (wenn auch kleinen) Kundenstock aufgebaut hat, ist es kaum möglich, ganz fixe Gassizeiten oder ähnliches zu vereinbaren. Beispiel: du machst dir mit einem Kunden aus, dass du den Hund immer dienstags und donnerstags zu mittag zum Spazierengehen abholst. Passt gut, denn Montag und Mittwoch arbeitest du über mittags im Büro. Jetzt hat sich bei der Kundin ein wichtiger Auslandstermin ergeben. Sie benötigt dringend einen Sitter von Dienstag bis Freitag durchgehend. Natürlich kann man absagen, aber dann wird der Kunde sich nach einer Alternative umsehen und eventuell abwandern ;-) Zeitliche Flexibilität ist eins der wichtigsten Dinge in dieser Branche.

Wie gesagt, für mich ist es toller Job, der mich endlich meine Zeit mit Tieren verbringen und mich trotzdem auch viel mit Menschen zusammenarbeiten lässt. Ich habe großes Glück mit meinen Kunden, denn meine Arbeit und mein Einsatz werden geschätzt und ist für die meisten nicht selbstverständlich. Aber an Tagen, wo ich insgesamt 4 Stunden im Wald war, 5 Stunden im Auto gesessen bin und dann abends feststelle, dass eine Gasthündin läufig wird, obwohl dies laut Besitzer gar nicht möglich sein kann, da überlegt man dann doch hin und wieder, ob der Bürojob gar so übel war :D

Solltest du Fragen haben, gerne!

lg Cony
 
Ich schreib mal ganz negativ, warum ich mir sowas NICHT vorstellen könnte:

Ich habe einen listenhund, d.h. der sitter braucht auf jeden fall auch einen pflicht hfs
Ich hätte angst, das mein hund mit anderen hunden in kontakt kommt, die er noch nicht kennt und evt. sogar mit diesen unbeaufsichtigt ist
Ich wüsste nicht, wo meine haftung endet und die des hundesitters anfängt
Da ich den sitter nicht kenne, hätte ich sorge wie dieser zu meinem hund ist
Außerdem hätte ich bedenken, das ein sitter meinen hund, geschweige denn mehrere hunde gleichzeitig händeln kann

Würden diese bedenken glaubhaft zerstreut werden können, könnte ich mir soetwas vorstellen wenn bedarf bestünde (besteht aktuell nicht) :)
 
Danke für eure beiden "Statements", Cony und Colema! :) Ich glaube auch, dass sich in dieser Branche (sofern es schon eine ist) die Spreu vom Weizen trennt...es gibt ja irrsinnig viele Personen, die zB Gassiservice ganz privat auf diversen Plattformen anbieten. Meistens sind das Personen, die so was als netten Zuverdienst sehen und dementsprechend aber auch keine Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben o.ä.

Ich denke, viele Fragen - die man als HundebesitzerIn natürlich hat - ließen sich in einem ersten Gespräch klären. Und viele "professionelle" Hundesitter (wenn ich das mal so ausdrücken darf) bieten das kostenlos an. Erst wenn alle Fragen geklärt sind und sich beide (!) mit der Entscheidung wohlfühlen, wird ein Betreuungsverhältnis eingegangen. Da gibt's dann auch einen Vertrag etc.
Das ist zumindest auch der Weg, wie ich es andenken würde...denn auch ich als Sitterin muss mich mit dem Hund wohl und sicher fühlen. Mitunter führt das auch dazu, dass ein Vertrag so dann nicht zustande kommt. Aber das ist im Endeffekt immer im Sinne des Hundes - und darum geht's ja, hätte ich gesagt! ;-)
Ich weiß nicht, wie du es machst, Cony?

Was mich interessieren würde, wäre aber auch: wie bist du, Cony, dazu gekommen? Also von heute auf morgen? Oder bist du da "reingewachsen" :)

Ich denke, man muss es zu 100% wollen, denn erst DANN traut man sich auch über alle anfänglichen Schwierigkeiten bzw Strapazen (auch was die Selbstständigkeit angeht, d.h. keine bezahlten Urlaube, kein Krankenstand etc) hinüber...bzw dann ist es das einfach wert.

Daher wäre es mir ja am liebsten, ich schnuppere da so langsam mal rein, um überhaupt einen Einblick zu bekommen, ob es wirklich das ist, was ich machen will und kann - allerdings, wie du sagst, ist die 50/50 Variante auch nicht ideal, weil so verbaut man sich das Ganze eigentlich teilweise selbst (weil die Kunden wieder abspringen o.ä.)
 
Danke für eure beiden "Statements", Cony und Colema! :) Ich glaube auch, dass sich in dieser Branche (sofern es schon eine ist) die Spreu vom Weizen trennt...es gibt ja irrsinnig viele Personen, die zB Gassiservice ganz privat auf diversen Plattformen anbieten. Meistens sind das Personen, die so was als netten Zuverdienst sehen und dementsprechend aber auch keine Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben o.ä.

Ich denke, viele Fragen - die man als HundebesitzerIn natürlich hat - ließen sich in einem ersten Gespräch klären. Und viele "professionelle" Hundesitter (wenn ich das mal so ausdrücken darf) bieten das kostenlos an. Erst wenn alle Fragen geklärt sind und sich beide (!) mit der Entscheidung wohlfühlen, wird ein Betreuungsverhältnis eingegangen. Da gibt's dann auch einen Vertrag etc.
Das ist zumindest auch der Weg, wie ich es andenken würde...denn auch ich als Sitterin muss mich mit dem Hund wohl und sicher fühlen. Mitunter führt das auch dazu, dass ein Vertrag so dann nicht zustande kommt. Aber das ist im Endeffekt immer im Sinne des Hundes - und darum geht's ja, hätte ich gesagt! ;-)
Ich weiß nicht, wie du es machst, Cony?

Bei mir gibt es immer ein erstes Kennenlernen mit dem Sitterhund und den Besitzern. Es sei denn, es ist ein Notfall (Besitzer mit Rettung ins Spital oder so). Trotzdem ist man schlussendlich mit dem Hund auf sich allein gestellt. Denn nach einem Spaziergang kann man das Tier nicht 100%ig kennen und einschätzen und man muss damit rechnen, dass es sich bei einem selbst dann doch ein wenig anders verhält (punkto alleine bleibe, Verträglichkeit, etc.). Was für den einen Besitzer "ein bisschen hinterherlaufen" ist, ist für mich als Sitter vielleicht schon Jagdtrieb. Was für den Besitzer "spielen mit anderen Hunden" ist, ist für mich vielleicht mobben. Schlussendlich muss man also selbst mit dem Hund klar kommen und ein Team werden und es ist auch immer etwas anderes, wenn der Hund als Einzelhund in einer Familie wohnt und dann zu mir in eine Gruppe kommt. Da gehen viele Dinge halt nicht mehr so easy, wie wenn man die volle Aufmerksamkeit auf einen lenken kann.

Was mich interessieren würde, wäre aber auch: wie bist du, Cony, dazu gekommen? Also von heute auf morgen? Oder bist du da "reingewachsen" :)

Ich bin schon auch reingewachsen. Habe Teilzeit gearbeitet und es nebenbei eher als Hobby für Freunde/Bekannte gemacht. Und irgendwann ist dann der Gedanke entstanden, damit Geld zu verdienen. Ich wollte meine Haustiere keine 9 Stunden am Tag alleine lassen, während ich fadisiert im Büro sitze und hab mir gedacht, das lässt sich doch gut verbinden.

Ich denke, man muss es zu 100% wollen, denn erst DANN traut man sich auch über alle anfänglichen Schwierigkeiten bzw Strapazen (auch was die Selbstständigkeit angeht, d.h. keine bezahlten Urlaube, kein Krankenstand etc) hinüber...bzw dann ist es das einfach wert.

Das ist aber eh bei jeder Selbstständigkeit der Fall ;)

Daher wäre es mir ja am liebsten, ich schnuppere da so langsam mal rein, um überhaupt einen Einblick zu bekommen, ob es wirklich das ist, was ich machen will und kann - allerdings, wie du sagst, ist die 50/50 Variante auch nicht ideal, weil so verbaut man sich das Ganze eigentlich teilweise selbst (weil die Kunden wieder abspringen o.ä.)

Für mich gibt es nichts Schöneres, als zu sehen, wenn sich ein Hund bei mir wohl fühlt und immer wieder gerne zu mir kommt. Genau so ist es beim Hunde schneiden. Wenn man merkt, dass Vertrauen da ist (von Hund und Besitzer) und uns die Tiere gerne und ohne Bedenken übergeben werden, dann ist das der schönste Lohn.

Auch nicht zu vergessen: kläre ab, ob du an deiner Wohnadresse überhaupt ein Gewerbe anmelden darfst und wenn ja, welches. Hundehaltung an sich ist schon ein heikles Thema und wenn dann täglich verschiedene Hunde ein- und ausgehen, kann das bei Nachbarn, etc. schnell zu Verwunderung führen.


lg Cony
 
Hallo

Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen , will aber meine Meinung
dazu sagen .

Ich denke , du siehst es mit der rosa Brille und stellst dir alles leichter
vor , als es in der Realität dann ist .

Du bist voll verantwortlich für den Hund bzw die Hunde , die du
übernimmst .
Was ..... wenn einem Hund etwas passiert oder gar stirbt .

Da du es teilgewerblich machen willst , hast du Abgaben .
Bedeutet , genaue Buchführung .

Was .... wenn du krank wirst .
Kannst du von den 50 % des Lohnes der normalen
angemeldeten Arbeit .... Leben ?

Also ich an deiner Stelle und in der heutigen Zeit ,
würde mir dieses Vorhaben aber ganz genau überlegen .
Such dir einen Hund und leben dein Leben , wie
früher / wie du es immer gelebt hast .

LG . Josef
 
Ich wollte meine Haustiere keine 9 Stunden am Tag alleine lassen, während ich fadisiert im Büro sitze und hab mir gedacht, das lässt sich doch gut verbinden.

Hachja, Cony...das kann ich dir so gut nachfühlen! Denn genau SO geht es mir im Moment auch (nur, dass ich derzeit aufgrund meines Vollzeitjobs keinen Hund habe, der alleine daheim auf mich wartet).

Wenn du sagst, Josef, lebe dein Leben einfach weiter, nur mit Hund: Das ist aktuell eben nicht möglich. Ich habe nach dem Tod meines Hundes eine Vollzeitstelle angenommen, merke aber zusehends, dass es nicht das ist, was ich auf Dauer machen möchte.

Irgendeine Art von Änderung muss her, wenn ich wieder einen Hund in mein Leben lassen will - daher ist das Gassiservice EINE Option. Und wie man sieht, scheint es ja bei bestimmten Personen auch zu klappen ;-)
Dass es alles andere als leicht wird, ist mir durchaus bewusst, daher versuche ich ja im Vorhinein so viele Unsicherheiten/Eventualitäten wie möglich zu klären!

Ich kann natürlich auch auf einen anderen Job "umsteigen" (Angestelltenverhältnis), der die Mitnahme/Haltung von einem Hund ermöglicht...nur da ist die Auswahl auch nicht sooo riesig! :-D
 
Es ist vor allem die Frage, kannst du es dir leisten?
Jetzt und in Zukunft (Pension....)?
Wenn du mit realistischer Weise 1000€ im Monat maximal, eher so 800€ aus kommst, und das aber nur 12 x, nicht 14 x (das vergessen manche gerne wenn sie Vergleiche anstellen), dann gut. Alleine eher schwer, mit gut verdienendem Partner wahrscheinlich kein Problem.

Es gibt übrigens schon immer mehr Home Office Stellen. Zumindest teilweise, also ein paar Meetings im Büro, der Rest von zuhause aus? Wäre das eine Idee?
Wenn dich Buchhaltung, Lohnverrechnung zb interessiert, eine höherwertige Ausbildung in dem Bereich, und du kannst selbstständig überwiegend von zuhause aus arbeiten?

Das Grundproblem, dass man nicht 38,5 h im Büro sitzen will und auf Hundehaltung ganz verzichten, das verstehe ich nur zu gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verzeihung für das kurze OT, aber wenn ich von euch beiden lese " während ich fadisiert im Büro sitze" frisst mich der Neid im Hinblick, dass ich mich in meinem Job vor Arbeit "nicht retten kann", "obwohl" ich im öffentlichen Dienst Referentin bin. Wo bitte bekommt man so einen Job? - OT Ende.
 
Die Frage ist, ob du so einen Job willst, Connie! ;) Ich meinte allerdings auch nicht, dass ich nichts zu tun habe (ganz im Gegenteil), aber dass ich mir eben immer öfter die Sinnfrage stelle. Vielleicht sind meine Ansprüche auch zu hoch, aber ich erwarte von einem Job mehr, als dass er mich "nur" ernährt bzw. ich meine Miete zahlen kann.

Ich habe zB keinen ausschweifenden Lebensstil oder regelmäßige, große Ausgaben...umgekehrt macht es mich wahnsinnig glücklich, meine Zeit mit einem Hund verbringen zu können bzw. mein Leben mit einem Hund zu teilen!

Es sind einfach die Prioritäten, die man setzt (klar kann sich sowas auch verschieben) - wo andere gerne viel Geld verdienen wollen, um den neuesten Trends nachzujagen und shoppen zu gehen, sich das neueste Automodell zu kaufen o.ä. bin ich eben sehr genügsam. Mir ist nicht das Geld so wichtig, sondern eben eher andere Aspekte.

Was aber klarerweise nicht heißt, dass ich komplett auf meinen bisherigen Lebensstandard verzichten möchte! :) Wenn es anders wäre, würde ich vielleicht längst in einer Selbstständigkeit stecken.

Und ich geb Cato recht - es gibt ja mehr zu beachten, als nur die unmittelbare Gegenwart! Jobs sind heutzutage rar, von daher kann man sich oft schon glücklich schätzen, in einem unbefristeten Angestelltenverhältnis zu sein. Das ist keine Selbstverständlichkeit, und das weiß ich auch. Und schätze es.
Was die Pensionen angeht, bin ich aber so oder so pessimistisch eingestellt. Ich will jedenfalls nicht mein Leben lang gearbeitet haben (und dabei vielleicht unglücklich gewesen sein), NUR damit ich dann in der Pension auf den Putz hauen kann.
Bekannterweise kommt es eh immer anders, als man denkt... :)

Ich würde meinen Job nun bestimmt auch nicht leichtfertig aufgeben, im Gegenteil! Aber eine Alternative zu finden, die mit Hundehaltung "kompatibel" ist, wäre auf jeden Fall das Ziel! Ich "muss" zB nicht Karriere in ein und demselben Unternehmen machen. Das schätze ich heutzutage auch nicht mehr als sehr realistisch ein...
 
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