Editorial WUFF 1/2019 – Österreich-Ausgabe

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Gerade jetzt!

Liebe Leserin, lieber Leser!

Auch wenn die Zeiten für uns und unsere Hunde offensichtlich schwieriger werden, so wollen wir uns das Leben mit unseren vierbeinigen Gefährten nicht davon vermiesen lassen. Diese schwierigeren Zeiten sind an mehreren Faktoren zu erkennen. So nimmt – wohl politisch und medial verursacht – die gesellschaftliche Akzeptanz der Hunde deutlich ab und dies vor allem in den Städten, wo ich zu­­nehmend den Eindruck gewinne, dass man mittelgroße und größere Hunde hinaushaben möchte. Der politische Kampf gegen die sog. ­Listenhunde (was für ein grausliches Wort!), wie er seit Herbst 2018 in Wien geführt wird, ist in meinen Augen nur der vordergründige Anfang davon. Zum Anderen besteht eine immer größer werdende Front auch gegen die Rückkehr des noch lebenden Urahns unserer Hunde, des Wolfes, in unser Land, das doch früher einmal seine Heimat war.

Die gesellschaftliche Polarisierung betrifft also heute Hund wie Wolf gleichermaßen, und beides halte ich für Symptome einer Abkehr ­vieler Menschen von der Natur. Zudem geben Menschen, die Hunde nicht mögen oder gar hassen, heute ihrer Abneigung deutlicher ­Ausdruck als früher, und manche Politiker, die zu dieser Menschengruppe gehören, nutzen ihre Position aus, indem sie die Politik für ihre eigenen Befindlichkeiten missbrauchen.

Ich nehme diese Befunde nun nicht zum Anlass, mich wehklagend mit der Erinnerung an gute alte Zeiten zu trösten, sondern bin vielmehr dafür, die gesellschaftliche Auseinandersetzung für unsere Hunde und unser Leben mit ihnen nun umso stärker in Angriff zu nehmen als je zuvor in unserer bald 25-jährigen WUFF-Geschichte.
So setze ich mich als Präsident des Österreichischen Hundehalter­­­verbandes auch medial und politisch ein, Letzteres v.a. durch ­persönliche Gespräche und auch möglichst ohne Türen zuzuschlagen.

Das Leben mit einem Hund ist etwas ganz Besonderes, und zudem sind die positiven Folgen für die körperliche, psychische und soziale Gesundheit seines Menschen ebenso wie der positive Einfluss auf die Gesellschaft wissenschaftlich gut dokumentiert. All das ist viel zu ­bedeutend, als dass wir die Hände in den Schoß legen und auf bessere Zeiten warten können. Packen wir es an und beginnen wir als ersten Schritt mit einer Solidarisierungswelle aller Hundehalter, wie es das in Österreich noch nie gegeben hat! Als erste Anlaufstelle dazu ­empfehle ich als dessen Präsident den ÖHV. Mehr darüber finden Sie auf der Website www.hundehalterverband.at.

Und nun gerade jetzt viel Freude mit dem neuen WUFF in dieser neuen Form als Bookazin! Schreiben Sie mir! ([email protected])

Es grüßt Sie ganz herzlich
Ihr Dr. Hans Mosser, WUFF-Herausgeber
und WUFF-Redaktionshund Pauli

Pdf zu diesem Artikel: editorial_0119_A

 

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Der Arzt und Theologe Mag. Dr. Hans Mosser ist Mitbegründer und Herausgeber von WUFF und arbeitet im Hauptberuf als leitender Arzt und ­Professor in einem Universitätsklinikum.

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