Wie oft hört oder liest man, dass Hunde einzig im Hier und Jetzt leben würden. Doch muss man diese Aussage differenziert betrachten, denn wir wissen alle nur zu gut, dass auch Hunde aus vergangenen Erlebnissen ihre Schlüsse ziehen und diese immer wieder miteinbringen, was gut aber leider oft auch allzu schlecht sein kann. Wie bei uns Menschen auch, ist Vergangenes noch lange nicht vergessen.
Erfahrungen fließen immer mit ein. Reagiert Ihr Hund, wenn Sie die Kühlschranktür öffnen? Ganz sicher, denn er hat die Erfahrung gemacht, dass die Chance, dabei etwas abzubekommen, zumindest gelegentlich besteht. Kommt Ihr Vierbeiner, sofern er zu den sensibleren Exemplaren zählt, vielleicht zwei bis drei Tage etwas zögerlich zu Ihnen, nachdem Sie ihm ungewollt durch eine elektrische Aufladung einen kleinen Schlag verpassten? Verständlicherweise ja! Auch wissen beispielsweise unsere tierischen Gefährten schon beim sich von Weitem nähernden Artgenossen ganz gut, ob es sich um den bekannten Hundekumpel handelt, mit dem sie schon vielfach toben konnten und deshalb auch frontal auf ihn zusprinten können, während ein fremder Hund ein vorsichtiges Herantasten erfordert.
Wir können das endlos weiterführen. Natürlich verarbeitet der Hund seine Erfahrungen. Gerade Halter eines Tierschutzhundes können oft ein Lied davon singen; wenngleich es sich manchmal eher um ein Klagelied handelt. Jede Art von Erlerntem ist in gewisser Hinsicht auch ein Blick in die Vergangenheit. Gerade schlechte Erfahrungen setzen manchem Vierbeiner sogar lebenslang zu. Insofern lässt sich ganz sicher nicht im wahrsten Sinne des Wortes feststellen, unsere tierischen Gefährten lebten generell »im Hier und Jetzt« und man könne immer wieder ganz neu mit ihnen beginnen.